Auf der Webseite www.ripoffartists.ca stellen wir uns so vor: The RipOff Artists are a group of South Okanagan artists who work in different media to interpret a work of a well-known artist of the past. Unser 13. Opfer war letztes Jahr Andy Warhol mit seinen „Marilyn Monroes“ (meine Blog-Beiträge vom 29. Juni und 10. Juli 2019). Als wir dann im Herbst unser Opfer für 2020 wählten – Marc Chagall mit seinem Aquarell „Der blaue Zirkus“ – konnten wir nicht ahnen, dass die Trapezkünstlerin in einer von Covid-19 heimgesuchten Zeit noch viel verspielter, unbeschwerter wirken würde. Was wir auch nicht voraussehen konnten: dass wir während unserer „RipOff“-Woche nicht im „Quail’s Nest Art Centre“ in Oliver vor Publikum an unseren Projekten arbeiten könnten. Die Woche findet dieses Jahr als „virtual studio tours“ im Internet statt. Als „Anwärmübung“ liessen wir uns von einem Chagall-Werk der eigenen Wahl inspirieren. Ich entschied mich für einen Geigenspieler.
Weil Chagall auch Radierungen schuf, bot sich mir hier die ideale Gelegenheit, meine vor Jahren gekaufte kleine Druckerpresse endlich einzuweihen. Ich wollte den Geigenspieler in einen Trapezkünstler verwandeln und zusammen mit der Zirkuskünstlerin in einer Kaltnadelradierung festhalten.
Ich ritzte meine Idee in eine Plexiglas-Platte.
Die Platte ist mit schwarzer Druckerfarbe eingefärbt. Nicht zu sehen sind meine ebenfalls tiefschwarzen Finger…
Nachdem Marianne mit sauberen Händen das vorher angefeuchtete Papier auf die Platte gelegt hatte, kommt die Presse jetzt zu ihrem ersten Einsatz.
Das Resultat ist nicht perfekt, aber doch so ermutigend, dass ich bereits Ideen für weitere Radierungen sammle…