Um diesen Beitrag mit etwas Hintegrundinformation zu beginnen, zitiere ich aus dem Klappentext des1972 in Braunschweig im Verlag für Literatur und Zeitgeschehen erschienenen Buches von Hubertus Bergwitz „Die Partisanenrepublik Ossola“.
„Die Region Ossola (1600 qkm, 82’000 Einwohner), am Lago Maggiore an die Schweiz grenzend, beherbergte zahlreiche Widerstandsgruppen, die schliesslich am 10. September 1944 die provisorische freie Republik Ossola gründeten. In ihre Regierung teilten sich alle antifaschistischen Kräfte: Unabhängige, Liberale, Christdemokraten, Sozialisten wie Kommunisten. Die Partisanenrepublik Ossola war sehr kurzlebig; sie bestand nur 34 Tage und brach durch eine grossangelegte Säuberungsaktion der Nazifascisti zusammen. Trotzdem gab sie für die gesamte italienische Resistenza ein leuchtendes Beispiel, zeigte aber auch die begrenzte Möglichkeit eines solchen Unterfangens. Immerhin wagte die Bevölkerung dieser Region zum ersten Mal seit Mussolinis Machtergreifung wieder das Experiment einer demokratischen Regierung.“
Die „Casa d’Italia“ in Bern liess zum 60. Jahrestag ihrer Gründung eine Gedenktafel anbringen, die an die Kinder der Republik Ossola erinnert, die von 1944 bis 1945 in der Schweiz Aufnahme gefunden hatten.
Die Tessiner Zeitung „Giornale del Popolo“ brachte in der Ausgabe vom 4. Februar 1975 einen Beitrag mit unveröffentlichten Zeugenaussagen zum Kampf um die „Bagni d’Onsernone“ im Oktober 1944.
Die Schlagzeile hält fest, dass Mut und Kaltblütigkeit zweier Schweizer Offiziere das Leben von 256 Partisanen retteten. In einem nächsten Beitrag komme ich auf das Rückzugsgefecht der Partisanen an der Schweizer Grenze zurück.