Basilika von Re 1

Ich knüpfe hier an meinen Beitrag über Ettore Jelmorini an, der als junger Steinmetz zusammen mit seinem Vater aus Intragna nach Re zog, um beim Bau der Basilica mitzuhelfen. Der italienische Architekt Edoardo Collamarini hatte sie im Neo-Byzantinischen Stil entworfen. Mit dem Bau der eindrücklichen Basilika konnte schliesslich 1950 begonnen werden, wobei die Arbeiten bald einmal zum Stillstand kamen, bis die Finanzierung durch zusätzliche Spenden wieder gesichert war.

1951 ging ich in Bern in die erste Klasse. Die Frühlings-, Sommer- und Herbstferien verbrachten wir immer in den Häusern meiner Grosseltern und Eltern im abgelegenen Weiler Remagliasco bei Intragna. Wir fuhren also mit der Centovalli-Bahn, die wir den „Schüttelbecher“ nannten, sechsmal jährlich an der Baustelle vorbei, konnten bei den Hinfahrten auf der linken Seite, bei den Rückfahrten auf der rechten Seite kurz einen Blick auf die langsam wachsende Basilika werfen. Weil ich viel später auf dem Dachboden unseres eigenen Centovalli-Refugiums ein paar nicht ganz vor Regen, Mäusen und Siebenschläfern sicher aufbewahrte „Bollettini del Santuario di Re“ fand, kann ich den Bau jetzt fotografisch dokumentieren.

1958 erhob Papst Pius XII. die Kirche in den Rang einer „Basilica minor“. „Basilica majores“ sind der Petersdom in Rom, die Basilika des heiligen Franz in Assisi und die Basilika des Heiligen Grabes in Jerusalem.

Das folgende Foto nahm ich 1970 auf.

Wie es dazu kam, dass in Re das Wandbild einer „Madonna lactans“, einer stillenden Madonna, zu einer blutenden Stirnwunde kam, werde ich im nächsten Beitrag erzählen.