Der Sonntag war sonnig, ruhig und beschaulich. Wir stellten unser Mückenzelt auf, um darin den Sommer über von Insekten unbehelligt essen zu können. Dann erntete Marianne Gemüse und Beeren und ich pflückte Kirschen.
Montag morgens um halb vier weckt uns das heftige Brausen eines Sturmwinds. Es blitzt und donnert ohne Regen. Die hohen Kiefern um Haus und Atelier schwanken beängstigend. Stromausfall. Um vier ruft unsere Schwägerin an: Auf dem Naturreservat gegenüber brenne es. Auch sie seien ohne Strom. Zum Glück taucht auf der Strasse unten ein Feuerwehrwagen auf. Wir packen im Licht unserer Stirnlampen das Nötigste in Rucksäcke und Taschen, für den Fall, dass wir das Haus verlassen müssen. Da beginnt es zu unserer grossen Beruhigung wie aus Kübeln zu giessen. Der Wind peitscht den Regen gegen das Haus. Um fünf flaut der Sturm ab. Wir schlafen bis sieben. Dann tragen wir draussen zusammen, was der Wind verstreut hat. Die Zuckerwasser-Behälter für die Kolibris hängen noch an ihren Haken und die „Hummers“ sind eifrig am Trinken. Wie haben sie sich wohl vor diesem Sturm geschützt? Unser Mückenzelt steht, leicht beschädigt, an seinem Ort. Hinter dem Atelier liegt eine entwurzelte Kiefer.
Kurz nach zehn haben wir wieder Strom. Auf dem Naturreservat löschen Mariannes Bruder, sein Schwiegersohn und mehrere Feuerwehrleute das vom Morgenwind wieder entfachte Gras- und Buschfeuer. Die Brandursache ist klar: Eine Kiefer war auf eine Stromleitung gestürzt und in Flammen aufgegangen.