Pflaumengestirne

Im Gedicht „Blau“, das ich 1971 in den Centovalli schrieb, heisst es von einer Pflaume:

Zuerst hängt sie vor dem Himmel, / dann daran, / dann darin: / pflaumenblau im Himmelblau.

In der aktualisierten Okanagan Valley – Fassung von 2011 lasse ich einen unserer Schwarzbären zu Wort kommen:

Ich stelle mich unter den Baum, / fresse die unteren Äste leer. / Die Pflaumen über mir / hängen zuerst vor dem Himmel, / dann daran, / dann darin: / Pflaumengestirne, / pflaumenblau im Himmelblau.

Dieses Jahr waren die Bären sehr grosszügig: Sie überliessen uns die ganze Pflaumenernte und verzichteten auch darauf, die Pergola beim Atelier zu plündern.

Ein paar Pflaumen wurden von den Vögeln angepickt und zogen die Wespen an.

Dem mit einem elektrisch geladenen Zaun geschützten benachbarten Rebberg unserer Verwandten stattete ein Bär dieses Jahr nur einen kurzen Besuch ab. Dann wurde er vom Partner unserer Nichte entdeckt und verjagt.