Naramata 1

Vor dem Museum.

Naramata liegt gut eineinhalb Autostunden von uns entfernt nördlich am Ostufer des Okanagan Lake. Hier genossen Marianne und ich drei Tage mit Spazieren, Wandern und mit Nachforschungen im Hinblick auf zwei Text-Projekte (ein Theaterstück und eine Erzählung in Briefform), für die ich schon vor sechs Jahren erste Notizen machte. Wie dieses wunderschön gelegene Dorf zu seinem wohlklingenden Namen kam (oder sollte ich besser schreiben: gekommen sein soll?), regt allein schon die Fantasie an.
1907 wurde die Frau des Postmeisters Gillespie, ein prominentes Medium der „American Spiritualistic Church“, während einer Séance in ihrem Haus vom Geist eines wichtigen Sioux-Häuptlings namens Big Moose erfüllt. Grosser Elch sprach in berührenden Worten von seiner innig geliebten verstorbenen Frau Nar-ra-mat-tah, was übersetzt „Manitous Lächeln“ bedeutet. John Moore Robinson, der Gründer des Dorfes, hatte zuerst an den Namen „Brighton Beach“ gedacht. „Aber nach Beratungen“, schrieb er zur Namengebung, „wurde beschlossen, auf die unnötigen Buchstaben zu verzichten und das Städtchen Naramata zu nennen.“
1948 bemerkte Frau G. Maisonville dazu, Frau Gillespie habe den Namen vielleicht aus ihrem Unterbewussten heraufgeholt. Ihr erster Mann sei nämlich aus Australien eingewandert, und dort bedeute das Wort Naramata in einem Dialekt der Ureinwohner „Wasserstelle“.
Quelle: Don Salting, Smile of Manitou, Skookum Publications, Penticton B.C., 1982.

Vor einer Wand der ehemaligen Werft.
Unser morgendlicher Wecker.