Ein trauriges Kapitel der kanadischen Geschichte

Wer in Greenwood auf der Durchfahrt nur einen kurzen Zwischenhalt macht…

… ahnt nicht, dass er im Museum Einblick in eines der traurigsten Kapitel der kanadischen Geschichte nehmen könnte.

Schon in den Jahrzehnten vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs gab es in British Columbia Politiker und rassistische Gruppierungen, die den hart arbeitenden Kanadiern japanischer Abstammung den wirtschaftlichen Erfolg missgönnten. Nachdem Kanada als Reaktion auf die Bombardierung von Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 dem Kaiserreich Japan den Krieg erklärt hatte, forderten die rassistischen Kreise in B.C. die Regierung in Ottawa auf, mit geeigneten Massnahmen zu verhindern, dass dieser Bevölkerungsteil (etwa 22’000 Personen) zum Schaden Kanadas mit dem Feind zusammenarbeiten könnte.

Das Foto zeigt die Ankunft von kanadisch-japanischen Deportierten in Greenwood. Am 27. Februar 1942 hatte die kanadische Regierung angeordnet, dass alle Kanadierinnen und Kanadier japanischer Abstammung, die an der Westküste von B.C. lebten, etwa 160 Kilometer landeinwärts deportiert und dort in Internierungslagern festgehalten wurden. All ihr Besitz, Fischerboote inklusive, wurde beschlagnahmt. Zuerst wurden die Männer in Strassenbau-Lagern in British Columbia, Alberta und Ontario eingesetzt. Wer gegen die Trennung von der Familie protestierte, landete in einem Gefängnislager für Kriegsgefangene in Ontario. Das Versprechen, den beschlagnahmten Besitz nach dem Krieg an die rechtmässigen Besitzer zurückzugeben, wurde nicht eingehalten. 1943 verkaufte die zuständige Behörde alles, um so die Internierung zu finanzieren. Nach Kriegsende, so forderte dann zum Beispiel am 19. Januar 1945 der Handelsausschuss von Kelowna im Okanagan Valley, seien alle als Kanadier geborenen Japanerinnen und Japaner nach Japan auszuweisen.

Begründet wurde die Forderung u.a. damit, dass diese nicht zu assimilieren seien und sich so nie am Aufbau von Kanadas Zukunft beteiligen würden. Zum Glück sei es noch nicht zu Mischehen gekommen, aber Kanada wolle da die Probleme verhindern, die aus anderen Teilen der Welt bekannt seien.