Der Halloween-Spuk ist verflogen und ich wende mich wieder dem Thema „Brücken“ zu.
Diese 1955 gebaute Brücke verbindet „Downtown“ Oliver mit den westlich gelegenen Quartieren, dem Community Centre, dem Spital und dem Reservat der Osoyoos Indian Band. Etwas weiter flussabwärts kann der Okanagan River zu Fuss oder mit dem Fahrrad überquert werden.
Die Totenkopf-Tafel warnt nicht vor Flusspiraten, sondern vor Wirbeln und den künstlichen Stromschnellen. Der „Ponte Romano“ in der Nähe von Intragna in den Centovalli kommt mir in den Sinn. Am steilen Weg, der bei der Brücke zum Fluss hinunter führt, warnt eine rote Tafel vor plötzlich anschwellenden Wassermassen. Auf der Brücke bringt der heilige Nepomuk, Helfer in Wassernot, in einem Bildstock der Madonna einen Palmwedel dar.
Über diese Brücke bin ich seit meiner Kindheit unzählige Male gegangen. Nach heftigen Regenfällen tost die rasch anschwellende Melezza unter dem eleganten Brückenbogen durch.
Eine Darstellung des 1578 gebauten und 1989 restaurierten „Ponte Romano“, der auch „Ponte Nuovo“ heisst, hat in den Fünfzigerjahren ein Zündholzschächtelchen geschmückt.
Es hat mich nach Kanada begleitet.