Über meine Website nahm ein Enkel des Ehepaars, das einst in Bordei in den Centovalli die Osteria führte, mit mir Kontakt auf. Er habe seine Grosseltern auf einem Foto in meinem 1972 erschienenen Buch „Die Centovalli“ entdeckt.
Ich hatte die Aufnahme 1970 gemacht und füge hier einen Ausschnitt ein:
Ich zitiere aus der E-Mail : „Ich frage mich, ob Sie noch andere Aufnahmen haben, die Bordei, die Osteria und die Menschen, die dort lebten, dokumentieren. Ich wäre sehr daran interessiert, fotografische Dokumente zu sammeln, auch um diesen Orten neues Leben einzuhauchen, ohne ihre Geschichte zu vergessen.“
Hier jetzt Zitate aus meiner Antwort: „Welch erfreuliche Überraschung, im kanadischen Südwesten eine Mail im Zusammenhang mit Bordei zu bekommen! Da steigen viele Erinnerungen in mir auf. Der Kontakt mit Ihren Grosseltern war für mich eine grosse Bereicherung. Ohne ihre freundliche Bereitschaft, mir Einblick in ihr herrschaftliches Haus und in die Familiengeschichte zu gewähren, wäre das Kapitel ‚Bordei‘ in meinem Buch viel knapper ausgefallen.“
Unter das Foto, das ich 1970 in der Osteria aufnahm, setzte ich den Kommentar: „Hier steht die Zeit still.“
„Ihre Grosseltern liessen nach dem Foto, das ich von ihnen vor der Osteria gemacht hatte, ein Bild malen, das sie in die Gaststube hängten. Ich bedauere noch immer, dass ich damals kein Foto davon machte… Leider habe ich unter den Centovalli-Fotos, die mich nach Kanada begleiteten, keine weiteren Bordei-Aufnahmen gefunden. Eine Ergänzung habe ich dem küstlerisch gestalteten, umfangreichen Buch ‚i comignoli‘ von Karl Iten entnehmen können. Das Foto machte ich in der Küche Ihrer Grosseltern.“
„Ihr Grossvater schenkte mir grosszügigerweise ein kleines Objekt, das mich besonders faszinierte: Es schlug für mich einen Bogen von Bordei nach Finnland und Lappland, und es hat mich als Erinnerung an meine Besuche bei Ihren Grosseltern nach Kanada begleitet. Es wäre schön, wenn es jetzt den Weg zurück und damit in Ihre Bordei-Sammlung fände.“
Hier die Antwort, die ich aus dem Tessin bekam: „Ich freue mich sehr, wenn sie das Geschenk meines Grossvaters Filippo behalten. Ich glaube, dass es, bei all der Sorgfalt und dem Respekt, die Sie ihm entgegengebracht haben, in Kanada bei Ihnen bleiben sollte.“
(Auf den Bogen von Bordei nach Finnland und Lappland komme ich im nächsten Beitrag zurück.)